An die Schule erinnern sich viele Menschen mit gemischten Gefühlen: an Zeiten, die öde, andere, die spannend waren; an Lehrer, die man fürchtete oder hasste und an solche, auf deren Mitgift man nicht verzichten möchte; an Mitschüler, mit denen nie ein guter Kontakt entstand, aber auch an Freunde und vielleicht den ersten Schwarm.
Abbildung: Klassenzimmer um 1920 bis 1950.
Vieles von dem, was die Schule vermitteln sollte, ist inzwischen überholt oder vergessen, nicht nur die Formeln und Fakten, sondern auch die Rituale und pädagogischen Prothesen. Doch seit zweihundert Jahren ist "Schule" für die meisten Mitteleuropäer ein Stück ihres Lebens geworden. Bis dahin waren nur wenige im Guten wie im Schlechten von ihr berührt. Mit der Einführung der Bildungspflicht für alle durch die absolutistischen Landesfürsten des 18. Jahrhunderts und ihre Dekrete an die Gemeinden, Schulen einzurichten und Lehrer anzustellen, ist die Schulerfahrung zur allgemeinen Lebenserfahrung geworden - und dies in mehrfacher Hinsicht: aus dem Blickwinkel des duldenden Schülers, dann dem erwartungsvollen der Eltern und zuletzt dem tröstenden der Großeltern. Unser Museum lädt ein, aus frei zu bemessendem Abstand auf die Schule zu blicken.